Die SchülerInnen der vierten Klassen besuchten im Rahmen ihres Geschichtsunterricht am 3. April das Konzentrationslager Dachau. Diese Exkursion bildete einen wertvollen Beitrag zum Geschichtsverständnis unserer SchülerInnen.
Gedenkstätte Dachau
1933 errichteten die Nationalsozialisten ihr erstes Konzentrationslager in
Dachau. Die einst angesehene Künstlerstadt wird zum Synonym des NS-Terrors.
Von den mehr als 200.000 Häftlingen wurden 41.500 ermordet. 1965 wurde die
KZ-Gedenkstätte eröffnet, die jährlich von etwa 700.000 Menschen besucht
wird. Zu den häufigsten Strafen gehörte auch die Prügelstrafe, bei der der
Häftling über einen Holzbock geschnallt wurde und die Schläge, die er erhielt,
mitzählen musste. Verlor er dabei das Bewusstsein, wurde die Strafe
wiederholt. Heinrich Himmler, Polizeipräsident von München und ab 1934
Reichsführer SS, ließ es östlich der Stadt Dachau auf dem Gelände einer
ehemaligen Munitionsfabrik errichten.
Unser Erlebnis in Dachau
Als wir das Museum betraten, wurden wir einem Guide zugeteilt, der uns durch
die dunklen Kapitel des Konzentrationslagers führte. Die Dame übergab uns Kopien
von originalen Ausweisen früherer Insassen, während wir die düsteren Gänge
erkundeten. Wir hörten Interviews von Überlebenden, die ihre erschütternden
Geschichten erzählten. Der Guide führte uns zum Appellplatz, wo die Gefangenen
gezählt wurden, und zeigte uns die bescheidenen Schlafplätze und sanitären
Einrichtungen. Sie erklärte die knappe Ernährung: Malzkaffee zum Frühstück,
Mittagssuppe mit wenig Fleisch und abends zwei Scheiben Brot mit Käse oder
Aufstrich. Wir erfuhren von den grausamen Bestrafungen im Lager, vom
Stehgefängnis und den Prügelstrafen. Schließlich führte sie uns zur Gaskammer und
den Orten, an denen Leichen verbrannt und begraben wurden. Das Museum
hat uns sehr geschockt und war sehr lehrreich, weil es uns die Vergangenheit vor Augen geführt hat.
Julian Garber, 4a
Eine kurze Information zu Dachau:
Die KZ-Gedenkstätte Dachau liegt westlich von München und am Rande von Dachau. Sie wurde am 5. Mai 1965 als Mahnstätte und Erinnerungsort auf dem ehemaligen Häftlingsgelände des Konzentrationslagers Dachau errichtet. Seit 2003 befindet sie sich in Trägerschaft der Stiftung Bayerische Gedenkstätten.
Unser Tagesablauf:
Die vierten Klassen waren am Mittwoch, den 03.April 2024 in der KZ-Gedenkstätte in Dachau. Wir starteten am Bahnhof Matrei am Brenner und sind mit dem Bus nach Dachau gefahren. Dort angekommen hat uns unsere Führerin begrüßt und uns in zwei Gruppen eingeteilt. Nun konnte die Führung beginnen.
Als Erstes gingen wir zu einem alten Bahnsteig und Überbleibsel von Schienen. Dort haben wir uns umgeschaut und haben zwei Häuser entdeckt, dann hat uns unsere Führerin erklärt, dass diese Häuser noch Originale aus dieser Zeit sind. Früher waren dort eine Bäckerei und der Sitz des Leiters vom KZ in Dachau.
Es waren mal vier Häuser dort, aber die anderen zwei haben sie später abgerissen. In den zwei abgerissenen Häuser waren Waffen- und Maschinen-Fabriken. Der Platz, auf dem wir standen, war früher der Eingang des KZ und komplett ausgeleuchtet, damit man sehen konnte, ob ein Häftling fliehen wollte oder wer sich dort befand. Denn wenn man dort als Häftling fliehen wollte und man erwischt wurde, mussten die SS Soldaten, die dort Wache standen, so lange schießen, bis der Häftling tot war.
Als Nächstes gingen wir zu den Bewachungstürmen und unsere Führerin hat uns erzählt, dass dort die Zäune unter Starkstrom waren, sodass es unmöglich war, über den Zaun zu fliehen. Auch auf den Bewachungstürmen waren immer Soldaten. Es galt auch die Regel, wenn man als Häftling den Grasstreifen auch nur betreten hatte, wurde man erschossen. Danach sind wir ins Museum gegangen und dort hat sie uns noch weitere Sachen erklärt.
Danach gingen wir zu den Schlafräumen der Häftlinge. Dort haben wir uns die Schlafkammer und die Klos angeschaut. Dann hat uns unsere Führerin erzählt, dass kurz bevor das KZ aufgelöst wurde, dort in den Schlafkammern bis zu dreimal so viel Häftlinge drinnen waren wie eigentlich ausgelegt. Viele mussten auf dem Boden im Sitzen schlafen, nur sehr wenige hatten ein eigenes Bett.
Unser letzter Halt waren die Gaskammer und die Einäscherungsöfen des KZ. Dort haben wir festgestellt, dass am Anfang die Häftlinge gar nicht wussten, dass sie in die Gaskammer gingen, sondern in das so genannte Brausebad.
Nach unserem Besuch sind wir wieder mit unserem Reisebus zum Matreier-Bahnhof gefahren.
Ich fand die KZ Gedenkstätte Dachau sehr interessant und ich würde es weiterempfehlen, denn man lernt dort sehr viel über die Geschichte des KZ und über den zweiten Weltkrieg. Außerdem lernt man, wie es den Leuten, die in dieser Zeit gelebt haben und den Häftlingen im KZ ergangen ist.
Marie Kiechl (4b)